Samstag, 29. Oktober 2016

Er geht mit uns



„Aber nach meiner Auferstehung werde ich euch 
nach Galiläa vorausgehen“. Mt 26,32


 


Unsere Stärke ist Christus selbst, der die Richtung der Wanderungen unseres Lebens vorgibt - es ist der Pfad nach Galiläa. Das sonnige Galiläa bleibt das Symbol dessen, was jung und frisch ist, frei von Routine und erinnert  an die erste Faszination über Christus. Die Nacht und der Zweifel sind ein unvermeidlicher Teil unseres Lebensweges. Inmitten der Dunkelheit, die den Zweifel fördert, geht der Auferstandene, immer an unserer Seite und kündigt das Licht an. Nur manchmal entschwindet er unseren Augen, weil er uns auf dem Pfad der gemeinsamen Wanderung nach Galiläa vorausgegangen ist.

Sr. Salomea Ewa Pabian OSC


Donnerstag, 27. Oktober 2016

Unser Weg zu eigenem Emmaus



„Während  sie  redeten  und  ihre  Gedanken  austauschten,  
kam  Jesus  hinzu und ging mit ihnen. Doch sie waren wie mit Blindheit geschlagen, 
sodass sie ihn nicht erkannten“. Lk 24,15-16

 

Jeder von uns hat seinen eigenen Lebensweg zu seinem privaten Emmaus. Wir sind auf ihm nicht einsam, denn Jesus schließt sich unserer Wanderung an als der große Unbekannte. Er ist uns ganz nahe, sodass wir ihn berühren können, er ist in der Nähe der um ein Stückchen geteiltes Brot ausgestreckten Hand. Jesus begleitet uns treu in den Stunden unserer Traurigkeit, auch wenn er nicht wahrgenommen wird.
Sr. Salomea Ewa Pabian OSC

Mittwoch, 26. Oktober 2016

Im Namen der Treue



 „Und als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass der Himmel sich öffnete und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden“.  Mk 1,10 – 11

 

 Die Symbole des offenen Himmels und der Taube über den Wassern des Jordan wiesen auf das hin, was verborgen ist, doch in Symbolen entdeckt werden kann, die die leise Nähe Gottes andeuten. Einige Jahre später als der einsame Jesus unter dem Gewicht des Kreuzes durch die schmalen Straßen Jerusalems stolperte, gab es keinen offenen Himmel mehr. Das Wesen der Treue ist das Festhalten an Gott. Im Namen dieser Treue sollte man an dem von Gott zugewiesenen Platz bleiben, auch dann, wenn der verschlossene Himmel schweigt. 

 Sr. Salomea Ewa Pabian OSC

Mittwoch, 19. Oktober 2016

Was ist wichtiger!



 An einem Sabbat ging er durch die Kornfelder und unterwegs rissen seine Jünger Ähren ab. Da sagten die Pharisäer zu ihm: Sieh dir an, was sie tun! Das ist doch am Sabbat verboten. Und Jesus fügte hinzu: Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat“. Mk 2, 23-27


 

Manchmal muss man sich von starren, inhaltlosen Regeln befreien, um einem Menschen im Drama seines Schmerzes oder dem überraschenden Reichtum spiritueller Überlegungen zu begegnen. Radikale Reaktionen sind nämlich in Situationen nötig, in denen das Symbol wichtiger wird als die Wirklichkeit, die es repräsentiert.
Sr. Salomea Ewa Pabian OSC

Kommt und seht!



„Am Tag darauf stand Johannes wieder dort und zwei seiner Jünger standen bei ihm. Als Jesus vorüberging, richtete Johannes seinen Blick auf ihn und sagte: Seht, das Lamm Gottes! Die beiden Jünger hörten, was er sagte, und folgten Jesus. Jesus aber wandte sich um, und (…) fragte er sie: Was wollt ihr? Sie sagten zu ihm (…) : Meister, wo wohnst du? Er antwortete: Kommt und seht! Da gingen sie mit und sahen, wo er wohnte, (…) es war um die zehnte Stunde“. Joh 1,35-40
 
 

Am Anfang dominierte Faszination und Neugier. Zu jenem Zeitpunkt konnte die Nachfolge Christi als ein netter Ausflug empfunden werden. Erst  später gab die Last des Kreuzes der ganzen Wanderung einen wesentlichen Sinn, der entdeckt werden konnte, obwohl das anfängliche Abenteuer sich in Schmerz verwandelte. Trotz Schwierigkeiten hielten die Jünger ihre vor Jahren getroffene Entscheidung zur Nachfolge für eine gute, denn sie erinnerten sich ganz genau, dass sie diese Entscheidung um die zehnte Stunde des Tages getroffen hatten.
Sr. Salomea Ewa Pabian OSC